So einfach sich das schreibt und liest, so schön und auch tief ist diese Aussage. Und genau das feiern wir Jahr für Jahr an Weihnachten. Gott begegnet dem Menschen. Im Kind in der Krippe wird Gott Mensch. Und wie es im vierten Hochgebet heißt, ist er uns in allem gleich außer der Sünde.
Doch auch der vierte Adventsonntag, den wir begehen, erzählt von Begegnung.
Maria macht sich auf den Weg und besucht ihre Verwandte Elisabeth. Zwei Frauen, die eine bereits alt, die andere noch jung begegnen einander. Beide sind – wie wir manchmal sagen – in guter Hoffnung. Sie erwarten ein Kind! Und das Ereignis, das in Elisabeth und Maria Leben entstehen und wachsen lässt, ist ein ganz besonderes Erlebnis für die Frauen. Und darin geschieht schon Begegnung: einmal ist es der Engel, der zu Maria spricht, einmal ist es der Engel, der zu Elisabeths Mann Zacharias redet und den Nachwuchs ankündigt. Im Ja der Frauen und ihrer Partner kann Leben wachsen. – Und nun ereignet sich Begegnung im doppelten Sinne. Es kommt etwas in Bewegung. Elisabeth spricht zu Maria: „In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.“ (Lk 1,44) Es bewegt sich etwas und das aus Freude.
So kann dieser 4. Adventsonntag ein Tag sein, der Vorfreude schenkt im Blick auf die Begegnungen, die auch uns geschenkt sind.
Ich wünsche Ihnen, geschätzte Leser:innen, dass Weihnachten ein Fest der Begegnung im mehrfachen Sinne für Sie alle wird. Begegnen Sie Ihren Lieben in Familie, im Verwandten- und Freundeskreis, wie Maria und Elisabeth einander begegnet sind. Aber begegnen Sie auch Jesus, wie ihm ein Johannes begegnet ist. Freude erfülle Sie darüber und lasse Sie hüpfen und jubeln.
Pfarrer - Gemeindeleiter in St. Gebhard, Moderator im Seelsorgeraum „Katholische Kirche in Bregenz“